Heute darf ich euch noch einmal teilhaben lassen.
Ein Teil meiner Arbeit ist es, an Schulen präventiv in Gruppen zu arbeiten.Dort hinterlasse ich immer meine Diensthandynummer, falls noch Fragen auftauchen. Montag früh hatte ich 17 Anrufe in Abwesenheit über Nacht. Also Rückruf.
Ein Mann nahm ab und fing sofort an, übelst zu schimpfen und zu beleidigen. Irgendeine "Nina*" hatte ihm diese Nummer gegeben und ist dann die ganze Nacht und den ganzen Tag nicht ans Telefon gegangen.
*Name geändert
Während er weiter beleidigte, sammelte ich meine Gedanken.
*Name geändertAls er eine Pause machte, sagte ich in ruhigem Ton "Hier spricht nicht Nina sondern xy von [Behörde, für die ich tätig bin]. Ihr Anruf wurde aufgezeichnet. Die darin enthaltenen Straftaten werden angezeigt."
Er legte auf.
Noch während ich überlegte, wie ich Nina ausfindig machen könnte, um sie zu warnen/schützen, klingelte erneut das Telefon. Gleiche Nummer. Ich ging erneut ran. Meldete mich korrekt und freundlich.
Der Mann wollte darüber sprechen, wie er eine Anzeige abwenden könne.Long story short:
Mein Kollege von der Fachstelle Vermeidung häuslicher Gewalt (eigentlich andere Abteilung aber wie immer sehr kooperativ) und ich werden heute Nachmittag mit ihm sprechen und schauen, wie wir zukünftige Straftaten vermeiden können.
Ich liebe meinen Job.
Liebe "Ninas":
Es ist ok, wenn ihr die Handynummer einer anderen Person an jemanden weiter gebt, von dem ihr euch bedrängt fühlt.
Ihm die Nummer einer Person zu geben, die ihm noch was beibringen kann und die hochmotiviert ist, ist ein genialer Move. Gut gemacht.