Du sagst dir ist es egal
Was andere von dir denken
Doch es ist dir nicht egal
Das weiß ich das sehe ich in deinen Augen
Wie sie die Menschen beobachten
Die an unserem Tisch vorübergehen
Wie deine Augen an mir
Du sagst dir ist es egal
Was andere von dir denken
Doch es ist dir nicht egal
Das weiß ich das sehe ich in deinen Augen
Wie sie die Menschen beobachten
Die an unserem Tisch vorübergehen
Wie deine Augen an mir
Wärmendes
Wärmendes
kommt nicht
von der Rückseite
des Mondes
oder durch
kühle Lippen
oder entsteht
in entfernten
Hirnregionen
Es braucht eine
warme Quelle
um Wärmendes
zu geben
Es braucht ein
geliebtes Ich
um Wärmendes
zu schenken
Auf der Rückseite
des Mondes
wohne ich seit
geraumer Zeit
Ist düster dort
Ich bin es
gewohnt
04/2025
Irreversibel
Untergang
der Sonne
Wälzen in
Fusionsromantik
Ein Hauch Blutrot
Eine Spur Apfelsine
Und dann die
Nacht unter
Wolken die es
schaffen schwärzer
zu sein als das All
Blick nach Osten
Stunde auf Stunde
Kein Lichtband
Kein dämmerndes
Blau und kein
klares Frühlicht
Kein Aufgang
der Sonne
Kein Tag
Kein Anbruch
Kein Aufbruch
Vögel schweigen
Und wir sind
tot bevor wir
sterben
04/2025
Tausend und ein Gedicht
Dies ist es
Tausendundeins
Vierzig Jahre
ist es her
dass ich das erste
in eine Tastatur
gehackt habe
In eine Olympia
Reiseschreibmaschine
Sperrschrift
Courier 12 Punkt
Ziemlich genau
vierzig Jahre
Ich erinnere mich
mehr als exakt
Die Dunkelheit
ist immer noch
dieselbe
Das Loch in mir
genau so tief
Das Herz einsam
Tausendunsein Gedicht
haben daran nichts
geändert
Ich bin besser
geworden
Das ist alles
04/2025
Zu sich selbst
Blick in den Spiegel
Sich selbst sehen
oder einen Feind
Einen Unbekannten
Ungeliebten
Verachteten
Einen den man
nicht leiden kann
nie leiden konnte
Nie sieht man
sich selbst
Und dreht man
sich dann um
zum Menschen
hinter sich
kann man ihn
nicht sehen weil
man sich nicht
selbst sieht
im Spiegel
04/2025
Ihr lieben Schmetterlinge
Ihr lieben Mammuts
Noch vor ein paar Stunden
Drehten Ideen ihre Runden
Worte entstanden aus Silben
Sätze wollten sich bilden
Reime suchten einander
Alles brach auseinander
Deswegen heute kein #Gedicht
Ich mache aus das Licht
#GebrauchsLyrik
Nicht für jede oder jeden
Nicht alle
meine Gedichte
sind für alle
Augen Ohren
und Herzen
geeignet
Manches kann
töten oder ist
so gut wie
einsames Darben
auf kühlem
Grund
Manches kann
allen Boden unter
den Füßen mit
einem Wimpernschlag
entfernen
Ein paar wärmen
Wenige nur
Aber auch die
sind nicht für
jede und jeden
04/2025
Oh süßer Schlaf
Wo bist du
Süßer Schlaf
Abgetaucht
in traumlose
Sphären
Ohne mich
Lässt mich
gähnen und
klebst Blei an
meine Lider
Gebe ich nach
bist du weg
Verschwunden
An die Decke
starren lässt
du mich
Denken zwingst
du mir auf
Rührst in meinen
Gefühlen mit
Eisenhand
Bis mein Herz
Zirkusakrobatik
vollführt
Süßer Schlaf
bleib einfach
weg
04/2025
Da sitzt er
Da sitzt er
der Dichter
und schreibt
Die Worte aus
dem Kopf sind
die treuesten
Gefährten die
wahren Brüder
und Schwestern
die ehrlichsten
Geliebten
Mit einem Lächeln
und Tröstendem
im Gepäck
Da sitzt er
der Dichter und
dichtet über
sich selbst
mit sich selbst
Gegen die alles
zermahlende
Dunkelheit
04/2025
Platzhalter
Ersetze Hoffnung
durch Vernunft und
die Lage wird klarer
Ersetze Glück durch
Heisenberg und
der Zauber entfällt
Ersetze Erwartung
durch Wirklichkeit
und es bleibt nichts
Ersetze Liebe durch
Gewohnheit und gebe
Voltaire recht
Ersetze Gott durch
Narzissmus und
alles bleibt gleich
Ersetze Optimismus
durch Planung und
es kann gelingen
Ersetze niemals
dein Spiegelbild
durch einen
Fremden
04/2025
Besonderer Tag
Wenig Regen
Immer mal wieder
und immer mal
wieder Sonne
Drückt Licht
durch Wolken oder
an ihnen vorbei
Wärmt mein Gesicht
im kühlen Wind
Die Schatten des
Lebens sind lang
Intensives Grau
Drückendes Schwarz
Gefrorener Boden
auf dem ich stehe
Weitergehen
Fest gefrorene
Füße nicht
abbrechen dabei
Weitergehen
Weiter
Wenig Regen
Immerhin
04/2025
Der Osten ist eine Landschaft:
Blauer Himmel über Wiesen umrahmt von Wald
Der Osten ist ein Haus
Ein gelbes Haus gegenüber einer Kirche
In einem Dorf in einem Film sah es einmal die ganze Welt
Der Osten ist m/eine Familie: Mutter, Vater, Bruder
In dem gelben Haus umgeben von blauen Häusern
Von denen bin ich geflohen zu denen kehre ich nicht zurück
Kehre ich zu dem gelben Haus über dem der Himmel EINFACH HIMMEL ist
Ganz ehrlich
Auf was kann
ich mich verlassen
wenn nicht auf mich
Nur zeitweise wenn
kein Tiefdruckgebiet
über mir hängt
Ansonsten jedoch
auf kaum etwas
Alles bleibt vage
Stets mit Vorsicht
und Bedacht gelebt
Ist vielleicht ein
Fehler mich selbst
nicht ernst zu nehmen
Mir selbst nicht zu trauen
Morgen kommt
die Ungewissheit
die heute schon
ein Leben alt ist
mit noch mehr
Schwung ums Eck
holt aus und fegt
die wenige Hoffnung
hinweg derer ich mir
sicher war
04/2025
Drahtseil
Fast wäre ich vom
Drahtseil gefallen
Geschworen hatte
ich nie mehr
zu fallen oder
einen anderen
Weg zu wählen
Doch es geht nicht
Es gibt nur dieses
eine Drahtseil
Links und rechts
die ewig gleichen
Abgründe die ewig
gleichen Wüsteneien
Keine Ahnung wo das
Drahtseil eingehängt ist
Jedenfalls nicht
dort wo das Leben
sicher oder bequem ist
Zukunft ist immer
ein Eimer voll
Möglichkeiten sagen
andere gern doch
mein Eimer ist nur
ein Schnapsglas
04/2025
Zorn
Wenige Tage in
der Erinnerung
sind Sand Sonne
gütiges Lächeln
Die kommen in
die Schatztruhe
Der Rest ist
Ohnmacht
Ratlosigkeit
Schützengraben
kämpfen kämpfen
und noch mal
kämpfen
Mein Zorn ist nicht
weniger geworden
Im Gegenteil
Nur kälter
Steinhart
Betoniert
Schwer hängt er
in meinem Herz
Zorn ist der Meister
vieler Gedanken
und Worte
Er macht mir
Angst
04/2025
Pendulum
Frei schwingend
an Seil Kette
seidenem Faden
Im Netz der
Abhängigkeiten
klebend hoffend
auf ein Ja und Angst
vor dem kalten Nein
Gefüttert von Händen
die nicht meine sind
Nach Worten lechzend
Sehnsüchtig blickend gen
Sonnenaufgang oder
Sonnenuntergang
Worte wie Sternbilder
Lichtjahre entfernt
Prometheus ähnlich
warte ich auf die
tägliche Lanze in
meine Leber in
meine Seele
Das Nein ist wie
giftiger Nebel
04/2025
Ihr lieben Schmetterlinge
Ihr lieben Mammuts
O Weh
O Je
Und Ach
Spät ist
Gute Nacht
Turbo #GebrauchsLyrik
Nicht wirklich ein #Gedicht
Vielleicht aber schnelle
#GedankenZurNacht
Über das Dichten
Welttag des Buches
ach gott, ich versuch es
und les die Schmonzette
Welttag des Buches
glaubt mir, ich verfluch es
ich schlief ein mit Zigrette
Welttag des Gedichts
ihr glaubt es nicht
ich war selbst verwundert
Welttag des Gedichts
mit Schlafverzicht
schrieb ich an die hundert
@friedi
Angespannte Glieder immer
Sieht mein Auge euch an
Hört mein Ohr euch zu
Ertastet meine Haut die Stille
Zwischen euren Körpern
Flüstert ein Wort
Sagt mir: wer ich war
Sagt mir: wer ich bin
Ändert s/m/ich ständig