Ich habe gestern auf der Arbeit kurz die Fassung verloren. Ich war schon länger da als mein Wiedereingliederungsmanagement vor sieht und wollte nur noch kurz die Getränkelieferung kontrollieren. Ich kam ins Lager und die komplette Lieferung stand wild im Raum und in den Gängen. Der Teil, der in einen Lagerraum im Keller gehört, mitten drin. Eigentlich ist es die Aufgabe der Fahrer, die Lieferung zu sortieren und zu stapeln und einen Teil davon in den Keller zu bringen. Und normalerweise machen
die das auch. Gestern haben sie es nicht gemacht und ich war sofort wieder im letzten Sommer, wo ich das und so vieles andere, was nicht mein Job ist, auch gemacht habe. Auch mein Körper war auf einmal total erschöpft, ich habe angefangen zu weinen wie letztes Jahr, als ich einfach nicht mehr konnte. Zu meinem großen Glück war mein Kollege noch da, der mir geholfen hat: ich habe oben sortiert und er hat die Kisten in den Keller gebracht.
Es war eigentlich in 5 Minuten erledigt und ich war relativ schnell wieder in der Gegenwart, habe geatmet und mir immer wieder gesagt, dass ich jetzt nicht mehr alleine bin. Aber dieser kurze Moment hat mir echt ganz schön zugesetzt. Ich habe den Rest des Tages quasi verschlafen und die Nacht war dementsprechend schlecht. #burnout #burnoutrecovery #notjustsad #arbeitistscheiße
du machst echt Fortschritte und solche Rückfälle durch entsprechende Trigger gehören leider dazu.
geht mir ähnlich, nur andere Trigger.
gut das du so Klasse Kollegen hast. Der Kollege der da war hat dich echt gerettet.
kannst ihm ja eine kleine Schokolade mitbringen, also was wirklich kleines. Auch wenn das für ihn bestimmt kein Ding war
@sam4000 Ja, ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn er nicht da gewesen wäre. Dann hätte ich halt noch die Kisten in den Keller bringen müssen. Und das ist halt einfach nicht mein Job.
das nicht dein Job ist ja nicht das Haupt Problem gewesen. es sind die Emotionen die du damit verbindest, der Trigger.
und natürlich das die Belastung für dein Körper zu viel wäre.
zumindest meine Einschätzung.
@sam4000 Jain, gestern waren es die Emotionen, die ich mit dieser Situation verbinde und das Körpergefühl, die Erschöpfung vom letzten Jahr. Letztes Jahr im Sommer war ich tatsächlich 3 Wochen nahezu alleine im Laden und habe getan, was ich konnte und dabei mein eigenes Aufgabengebiet ziemlich vernachlässigt, weil ich anderer Leute Job erledigt habe. Mittlerweile bin ich empfindlich, was das angeht. Zumal ich sowieso schon mehr Aufgaben habe, als ich in den bezahlten 25 Stunden bewältigen kann.
ich drücke dir die Daumen das es besser wird (deine Arbeitslast, deine Traumata ,...)
ps: ich nutze Traumata als Begriff, da Ich Ähnlichkeiten dazu sehe
@sam4000
Danke dir. Ich wehre mich noch gegen den Begriff, aber es sieht fast so aus. Ich werde auf jeden Fall mit meiner Therapeutin darüber sprechen. Mal sehen, was die sagt.
Ich sag zu meinen emotionalen Wunden auch meist Traumata.
am wichtigsten ist sowieso nur, dass du selber in Worte fassen kannst.
@tanja ich kann die komplette Geschichte fühlen. Ähnlich erlebt. Das Gute: du erkennst die Situation als solche, erkennst was du brauchst bzw was dir zu viel ist und bekommst/holst dir Hilfe und löst die Situation an Ende :) Bist auf dem richtigen Weg :)
@lued Es hat mich nur so kalt erwischt. Und es war die alte Kombination von "eh schon länger da sein als beabsichtigt", "nur noch kurz eben was kontrollieren" und "eigentlich nicht mein Job".